Mit seinen Worten zu der gescheiterten Wahl dreier neuer Richter für das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, erntet Bambergs Erzbischof Herwig Gössl jetzt Kritik von der SPD-Spitze. Aus Sicht der von der SPD unterstützten Juristin Frauke Brosius-Gersdorf gibt es gute Gründe dafür, dass die volle Garantie der Menschenwürde erst ab der Geburt gilt. Hätte sie der Bundestag gewählt, wäre das ein „innenpolitischer Skandal“, sagte Gössl in seiner Rede zum Heinrichsfest.
SPD-Fraktionschef Miersch hat die Aussagen zurückgewiesen. Kirche dürfe politisch sein, sich aber an „dieser Hetze“ zu beteiligen, sei „unchristlich“, so Miersch. Dann hat sich das Erzbistum Bamberg nochmals zu Wort gemeldet. Der Schutz des ungeborenen Lebens sei für den Erzbischof ein zentrales Thema. Dennoch rufe er zum Dialog und zur inhaltlichen Auseinandersetzung auf. Er bedauere, wenn seine Aussagen verkürzt wiedergegeben und missverstanden und damit Personen oder das Ansehen des Verfassungsgerichts beschädigt werden.