Kriminalität

Mann erstochen - Neun Jahre Haft für Partnerin

17. Dezember 2025 , 14:11 Uhr

Ein Mann stirbt in Grafenau gewaltsam. Das Landgericht urteilt auf Körperverletzung mit Todesfolge - und verhängt eine lange Freiheitsstrafe für die angeklagte Partnerin.

Nach dem gewaltsamen Tod eines 24-Jährigen in Niederbayern hat das Landgericht Passau seine damalige Partnerin zu neun Jahren Haft verurteilt. Die Frau hatte den Mann nach Erkenntnis der Ermittler mit nur einem Messerstich getötet. Das Gericht wertete die Tat Anfang Juni als Körperverletzung mit Todesfolge. Ein Tötungsvorsatz sei der 26-Jährigen nicht nachzuweisen gewesen. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. 

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer eine Haftstrafe von zehn Jahren wegen Totschlags für die Angeklagte verlangt. Die Anklage ging von einem eskalierten Beziehungsstreit in einer Wohnung in Grafenau aus. 

Die Verteidigung der 26-Jährigen hatte hingegen auf Freispruch plädiert, weil die Deutsche aus Notwehr gehandelt habe. 

Lautstarker Streit 

Die Angeklagte hatte in dem Prozess über ihren Verteidiger eine von Gewalt geprägte Beziehung mit Vergewaltigungen schildern lassen. 

Das Gericht geht in seinem Urteil davon aus, dass das Paar am Tattag in den frühen Morgenstunden von einer Hochzeitsfeier nach Hause zurückkam und sich dann gestritten hat. Die Frau sei betrunken gewesen. Zudem sei sie als aggressiv bekannt. «Ich stech‘ Dich ab» und «Ich mach‘ Hackfleisch aus Dir» soll die 26-Jährige ihrem Freund früher gedroht haben.

Der Tatablauf lasse sich allerdings nicht mehr rekonstruieren, sagte der Vorsitzende Richter. Allerdings sei die Kammer überzeugt, dass es am Tattag keine Gewalt und keine sexualisierte Gewalt zwischen den beiden gegeben habe, wohl aber einen Streit, den auch die Nachbarn gehört hätten. Das Paar hat einen im Jahr 2024 geborenen Sohn.

Quelle: dpa

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