Die deutsche Industrie wartet schon länger darauf, dass auch Wettbewerber innerhalb der EU die gleichen Preise für CO₂-Emissionen bezahlen müssen. Vergangene Woche haben die EU-Umweltminister aber die Einführung eines einheitlichen europäischen Emissionshandels um weitere drei Jahre verschoben. Das wirkt sich auch auf die Keramikindustrie in Oberfranken aus – denn weitere finanzielle Hilfen zur Energiewende bleiben aus. Christoph René Holler leitet den Bundesverband Keramische Industrie mit Hauptsitz in Selb:
Das Problem der oberfränkischen Keramikhersteller mit der KUEBLL-Liste ist, dass zum Beispiel die Geschirrindustrie überhaupt nicht draufsteht und deswegen leer ausgehen wird. Wer Isolatoren herstellt, bekommt was. Ansonsten wird es auch bei der technischen Keramik, die wir ja sehr häufig in Oberfranken vorfinden, genauso schwierig, wie für die Porzellan-Industrie.
Firmen, die auf der KUEBLL-Liste stehen, profitieren von einem günstigeren Industriestrompreis. Holler fordert von der Bundesregierung, die nationale CO₂-Bepreisung im kommenden Jahr für Produktionswerke auszusetzen, damit die Keramikindustrie in der EU weiter wettbewerbsfähig bleibt.