"Katastrophal für Schönwald": Bürgermeister Jaschke reagiert auf Aus von BHS Tabletop

19. November 2025 , 09:52 Uhr

Nach fast 150 Jahren verliert die Stadt ihren großen Produktionsstandort für Porzellan – diese Entscheidung ist für Schönwald katastrophal. Mit diesen Worten reagiert Bürgermeister Klaus Jaschke auf die Ankündigung des Porzellanherstellers BHS Tabletop. Der will die Produktion in Schönwald bis Ende 2027 beenden und nach Weiden verlagern. Das ist eine schlimme Nachricht für die Beschäftigten, die loyal, flexibel und auch mit finanziellen Zugeständnissen ihre Arbeit tun, so Klaus Jaschke. Er hat früher selbst bei BHS Tabletop gearbeitet und kennt daher noch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort. Bereits 2021 habe Jaschke die Politik in mehreren Schreiben darauf aufmerksam gemacht, dass die CO₂-Bepreisung die Porzellanindustrie stark belastet. Jetzt sei ernüchternd festzustellen, dass auf Warnungen nicht angemessen reagiert wird, so Jaschke. Es sei nun wichtig, Kräfte zu bündeln, um Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Dazu sind laut Jaschke Gespräche auf verschiedenen Ebenen zu führen.

Auch der hochfränkische CSU-Bundestagsabgeordnete Heiko Hain reagiert betroffen auf die Pläne von BHS Tabletop, die Porzellanproduktion in Schönwald bis Ende 2027 zu schließen. Laut Heiko Hain haben viele Jahre verfehlter Wirtschafts- und Energiepolitik Standortnachteile geschaffen. Diese ließen sich nicht innerhalb eines halben Jahres korrigieren. Die Bundesregierung müsse sich fragen, ob das, was im Koalitionsvertrag vereinbart ist, tatsächlich ausreicht, um Industriearbeitsplätze im ländlichen Raum zu sichern und zu stärken, so Hain. Das Wichtigste sei jetzt, schnell tragfähige vertragliche Lösungen für die Beschäftigten zu finden.

Auch der Wunsiedler Landtagsabgeordnete und SPD-Fraktionschef Holger Grießhammer meldet sich zu Wort. Demnach treffe die Nachricht die Region hart. Er fordert das Unternehmen auf, jetzt klar und ehrlich zu informieren und kommunizieren und der Belegschaft verbindliche Zusagen für sozialverträgliche Lösungen zu machen. Von der Bayerischen Staatsregierung fordert Grießhammer Unternehmen bei Innovation, Transformation und Energiebelastungen zu unterstützen. Gerade im ländlichen Raum sei eine industrielle Basis wichtig.

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