Beim Öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum gilt es kreativ zu sein. Einfache Busfahrten nach Fahrplänen lohnen sich nicht überall, gleichzeitig sind manche Menschen darauf angewiesen. Der Landkreis Wunsiedel hat sein Angebot deshalb in den vergangenen Jahren durch flexible Möglichkeiten ausgebaut. Weil er sparen muss, hat er es in diesem Jahr an einigen Stellen wieder reduziert. Wie es künftig weitergeht, soll jetzt ein Mobilitätsplan klären, so Landrat Peter Berek im Euroherz-Jahresrückblick:
„Wir gehen jetzt quasi wieder rein in die Strukturplanung, betrachten da dann wieder, welche Dinge sind gut gelaufen und wie können wir die platzieren, vielleicht sogar ausweiten. Mein Traum, das gebe ich ehrlich zu, ist tatsächlich, dass wir dieses Flexi über den ganzen Landkreis ausbauen können, weil das wirklich ein Mehrwert für jeden Bürger, für jede Bürgerin ist.“
Das Fichtelflexi fährt momentan testweise in Selb und Schönwald. Ähnlich wie beim Hofer Landbus können es die Fahrgäste flexibel buchen. Der Bus kommt dann zur gewünschten Zeit an die gewünschte Haltestelle.
Der Medizin Campus in Selb ist die sichtbarste Veränderung nach der Umstrukturierung des Klinikums Fichtelgebirge. Beim Landkreis Wunsiedel ist mittlerweile ein Defizit von 54 Millionen Euro aufgelaufen. Zwar ist die Talsohle bei der Finanzierung durchschritten, dennoch geht es weiter um Einsparungsmöglichkeiten, so Landrat Peter Berek im Euroherz-Jahresrückblick:
„Wir haben natürlich sehr viel auch an Maßnahmen ergriffen. Bis dahin, dass wir jetzt auch überlegen, wie können wir mit Hof zusammenarbeiten, wie können wir mit Weiden zusammenarbeiten, wie können wir mit Bayreuth zusammenarbeiten? Um genau zu überlegen, welche Leistungsgruppen muss denn wer tatsächlich erbringen, wo kann man zusammenwirken, wo kann man am Ende wieder Mittel sparen?“
Berek kritisiert die Krankenhausreform des Bundes. Dadurch hätten die meisten Kliniken weiter mit einem Defizit zu kämpfen. Schließen müsse das Klinikum Fichtelgebirge aber definitiv nicht, so Berek weiter. Es gehört zu einer Pflichtaufgabe, die der Landkreis leisten muss, so lange kein anderer Träger in Sicht ist.