Die Staatsanwaltschaft Coburg und das bayerische Landeskriminalamt ermitteln gegen Polizisten im Zusammenhang mit dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg Ende Januar (22.1.). Es wird geprüft, ob ein Vorfall im August 2024 in der Flüchtlingsunterkunft in Alzenau nicht ausreichend verfolgt wurde.
Der 28-jährige Afghane, der im Januar zwei Menschen in Aschaffenburg getötet haben soll, war damals – Ende August 2024 – nach einem Streit unter den Bewohnern in Gewahrsam genommen worden. Bei diesem Vorfall soll er aggressiv und betrunken gewesen sein. Seine Lebensgefährtin war verletzt, doch sie gab keine weiteren Hinweise darauf, wie die Verletzungen entstanden. Trotzdem kam es zu keiner weitergehenden Untersuchung des Mannes. Erst nach der tödlichen Tat im Januar, bei der der Verdächtige zwei Menschen getötet haben soll, wurde ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft Coburg untersucht nun, ob die Polizei damals ihre Pflicht verletzt hat, den Vorfall gründlicher zu überprüfen. Die Ermittlungen dauern an. Der Tatverdächtige sitzt seit dem Messerangriff in einer geschlossenen Psychiatrie.