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Charly Hübner zieht Kino dem Streaming vor

03. Dezember 2025 , 02:00 Uhr

In Wolfgang Beckers letztem Film spielt Charly Hübner einen Videothek-Besitzer. Der Schauspieler erzählt von «schrägen Filmen» auf DVD und wieso er lieber ins Kino geht, als zu Hause zu streamen.

Für Schauspieler Charly Hübner (52) hat Streaming seinen eigenen Worten zufolge an Reiz verloren. «Früher habe ich ganz viel gestreamt, aber mittlerweile gehe ich wieder lieber ins Kino», sagte Hübner der Deutschen Presse-Agentur. Er ist bald im neuen Film «Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße» des verstorbenen Regisseurs Wolfgang Becker («Good Bye, Lenin!») zu sehen.

«Ich finde die Dramaturgien beim Streaming oft vorhersehbar. Ich schaue immer mal wieder rein, aber deutlich weniger als vor fünf Jahren», sagte Hübner. Er selbst habe sehr, sehr viele DVDs gehabt. «Alle, die man jetzt kriegen kann, habe ich nicht mehr, aber diese ganzen Arthouse-Perlen oder auch schräge Filme habe ich alle aufgehoben.»

Welche Filme in Hübners DVD-Sammlung stehen

Als Beispiel nannte er mehrstündige Filme des ungarischen Regisseurs Béla Tarr oder Improvisations-Geschichten aus den 70er Jahren, Nachfolger von der französischen Filmbewegung Nouvelle Vague.

Über die Vorzüge des Kinos sagte der Schauspieler: «Im Kino kannst du dich dem Film und seinen Eindrücken nicht verweigern, selbst wenn er nicht aufgeht. Du bist ihm ausgesetzt, wie bei der Musik bei einem Rockkonzert.»

Beim Streaming und beim Digitalen hingegen habe man gewissermaßen nur eine neurologische Information und die bestimme, ob man sie in etwas Sinnliches umsetze oder nicht. «Und das ist das Problem, weil wir vieles nur noch passiv konsumieren.»

Hübner als Hauptdarsteller in Wolfgang Beckers letztem Film

In der Tragikomödie «Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße», die am 11. Dezember in den Kinos startet, spielt Hübner einen Videothek-Besitzer in Berlin. Schlagartig stilisiert ihn ein Journalist zum Drahtzieher einer Massenflucht aus der DDR, was ein Geflecht aus Lügen und Halbwahrheiten zur Folge hat. In Berlin wurde jetzt die Weltpremiere gefeiert.

Es ist das letzte Projekt von Regisseur Becker, der im Dezember 2024 nach einer schweren Krankheit im Alter von 70 Jahren verstorben war. Der Film erscheint einen Tag vor seinem ersten Todestag. In weiteren Rollen sind Christiane Paul, Peter Kurth, Daniel Brühl, Leonie Benesch und Leon Ullrich zu sehen.

Quelle: dpa

 

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