Kriminalität

Bohnen mit Speck: Mordkomplott aufgedeckt

05. Dezember 2025 , 12:19 Uhr

Ein Lieblingsessen mit fatalen Folgen: Nach einer Portion Bohnen mit Speck kämpft ein Mann in Velbert ums Überleben. Ermittler finden Spuren von Blauem Eisenhut und hegen bald einen Verdacht.

Ermittler haben in Velbert südlich des Ruhrgebiets ein Mordkomplott mit einer vergifteten Portion Bohnen mit Speck aufgedeckt. Eine 59-Jährige habe versucht, ihren getrennt lebenden Ehemann mit dessen Lieblingsessen umzubringen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der 56-Jährige habe knapp überlebt.

Spezialisten konnten Spuren des hochgiftigen Blauen Eisenhuts in den Essensresten nachweisen. Der Blaue Eisenhut gehört wegen des Stoffs Aconitin zu den giftigsten Pflanzen Europas. 

Der 56-Jährige war im November mit starkem Erbrechen und heftigen Bauchschmerzen in ein Krankenhaus gebracht worden. Sein Zustand verschlechterte sich, er verlor das Bewusstsein und wurde in ein künstliches Koma versetzt. Den Ärzten gelang es, ihn zu stabilisieren. Einige Tage später konnte er aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Mageninhalt im Labor

Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann am Vorabend weiße Bohnen mit Speck gegessen hatte, die seine Noch-Ehefrau ihm zubereitet habe. Dann erhielten die Ermittler einen Hinweis: Die Frau habe damit gedroht, ihren Mann zu vergiften.

Die Polizei schickte Mageninhalt, Blut und Essensreste ins Labor. Dort wiesen Spezialisten Aconitin nach – den Wirkstoff aus der Pflanze Blauer Eisenhut, der bereits in geringen Mengen tödlich sein kann.

Spur nach Bayern

In Düsseldorf nahm eine Mordkommission ihre Arbeit auf: Durchsuchungen und Auswertungen des Handys der 59-Jährigen hätten den Verdacht erhärtet: Sie soll das Essen mit einer gleichaltrigen Freundin aus Bayern präpariert und dem Mann mitgegeben haben. 

Gegen beide Frauen – deutsche Staatsbürgerinnen – wurden Haftbefehle erlassen. Die Velberterin sitze seit dem 28. November unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Sie schweige zu den Vorwürfen, nachdem sie sich zuvor in Widersprüche verwickelt habe, hieß es. 

Gegen ihre mutmaßliche Komplizin wurde vom Amtsgericht im bayerischen Fürth Haftbefehl wegen Beihilfe erlassen. Zum Tatmotiv wollten die Ermittler noch nichts sagen. Die Auswertung der Chat-Verläufe dauere noch an. Bei der Trennung sei es aber auch um Geld gegangen.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

05.12.2025 Mehr Anzeigen wegen illegaler Autorennen in Bayern Mehr als 500 Anzeigen wegen illegaler Rennen in Bayern – die Zahl steigt. Ist der gefährliche Trend auf den Straßen eine Straftat? 04.12.2025 Anlagebetrüger ködern mit falscher Promi-Werbung ihre Opfer Werbung mit Promis, das Versprechen auf hohe Renditen - und am Ende war alles nur ein großer Betrug. Wie Cyberkriminelle zahlreiche Opfer in Deutschland um ihr Geld brachten. 03.12.2025 Entscheidung über Schuhbecks Haft «in wenigen Wochen» Aus gesundheitlichen Gründen war die Haftstrafe gegen Alfons Schuhbeck monatelang ausgesetzt. Wie geht es jetzt weiter? 03.12.2025 «Ich dachte, das war's» – Opfer von Auftragsmord vor Gericht Ein Manager einer angesagten Sportmodemarke wird vor seinem Haus brutal attackiert und überlebt nur knapp. Kann er mehr zum möglichen Motiv sagen?