Weltweit führend

Australiens Social-Media-Verbot klappt noch nicht überall

10. Dezember 2025 , 09:52 Uhr

Das Social-Media-Verbot für australische Kinder und Jugendliche unter 16 erhitzt die Gemüter - doch zumindest in den ersten Stunden nach Inkrafttreten ändert sich nicht radikal alles.

In Australien dürfen ab sofort Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren keine eigenen Konten mehr auf vielen großen Social-Media-Plattformen besitzen – doch so manche Betroffene scheinen das Verbot in den ersten Stunden umgehen zu können oder noch gar nicht zu spüren. Auf den betroffenen Plattformen wie Reddit und Tiktok mehrten sich Posts, wonach sich für manche Nutzer unter 16 Jahren bislang nichts geändert habe.

Auf Tiktok schrieb ein Nutzer an Australiens Premier gerichtet: «Lieber Anthony Albanese, ich habe dein Verbot umgangen.» Zahlreiche andere Teenager berichteten, dass auch ihre Konten weiterhin aktiv seien, obwohl das Gesetz eigentlich bereits in Kraft trat. „Ich bin immer noch hier“, kommentierten mehrere Accounts unter einem Tiktok-Video des Premierministers von Mittwochabend (Ortszeit), in dem er die neue Regelung in einer Bilderserie lobt.

Regierung: Möglicherweise noch nicht alle Konten gesperrt

Die Regierung hatte zuvor angekündigt, dass möglicherweise nicht alle betroffenen Accounts sofort am 10. Dezember gesperrt werden. Betroffen von dem Verbot sind zehn Dienste, darunter Instagram, Tiktok, Snapchat, Facebook, Youtube, X, Reddit und Twitch.

Das höchst kontroverse Gesetz war bereits Ende 2024 verabschiedet worden und trat am Mittwoch (Ortszeit) trotz Kritik und einer Klage vor dem Obersten Gericht in Kraft. Fast alle großen Parteien hatten den Vorstoß von Regierungschef Albanese im Parlament unterstützt. Die Plattformen bekamen zwölf Monate Zeit, um die neue Altersbeschränkung umzusetzen. 

Ziel ist es, Kinder und Jugendliche vor den Risiken zu schützen, die mit der Nutzung sozialer Medien verbunden sind – etwa übermäßig viel Zeit am Bildschirm, Cyber-Mobbing und der Konsum von Inhalten, die sich negativ auf psychische und letztlich auch körperliche Gesundheit auswirken können. Premier Albanese räumte zuletzt in einem Interview mit dem Sender 7News ein, dass das Gesetz zwar nicht perfekt sei, aber sicher dennoch Nachahmer finden werde: «Wir sind hier weltweit führend, aber die Welt wird Australien folgen.»

Quelle: dpa

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