Tasten einer beleuchteten Tastatur., © Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

Künstliche Intelligenz kämpft gegen Fake Shops im Internet

Mit Hilfe künstlicher Intelligenz aus Wien will der Freistaat Bayern den Kampf gegen betrügerische Internet-Händler verstärken. «Fake Shops sind zu einer echten Internet-Plage geworden», sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU). Am Donnerstag unterzeichnete er in München eine Kooperationsvereinbarung mit Helmut Leopold vom AIT Austrian Institute of Technology. Gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) sollen die Wiener Experten den so genannten Fake Shop Detector zur Erkennung solcher Anbieter weiterentwickeln und an die Bedürfnisse der Strafverfolgungsbehörden anpassen.

Das Instrument untersucht mit Hilfe künstlicher Intelligenz unbekannte Online-Shops in Echtzeit auf mehr als 21.000 Merkmale. Bei einem Verdacht schlägt der Detector Alarm. Für die Ermittler sei der möglichst frühzeitige Zugriff auf die Internetseiten und die Server der Betrüger entscheidend, da sie so einen wertvollen Vorsprung erhielten, erklärte der Minister.

Auch private Nutzer bekommen Hilfe von künstlicher Intelligenz. Auf der Internetseite fakeshopfinder.de der Verbraucherzentrale Bayern können sie Online-Händler selbst überprüfen. Pro Tag werden der Verbraucherzentrale zufolge durchschnittlich 3800 Internet-Adressen eingegeben und pro Monat 2300 neue Fake Shops erkannt.

Die Betrüger sind raffiniert, zudem ist nach Angaben Eisenreichs seit einigen Jahren die Organisierte Kriminalität am Werk. Fake Shops lockten mit täuschend echt und seriös aussehenden Angeboten zu Schnäppchenpreisen. «Wer dort bestellt, wartet vergebens auf die bezahlte Ware», sagte der Minister und verwies auf die Erfolge der Zentralstelle, die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelt ist.