Cristian Fiél hat jetzt die Qual der Wahl. Beginnt er erneut mit Eigengewächs Nathaniel Brown auf der linken Seite? Oder lässt er diesmal den zuletzt starken Tim Handwerker starten? Oder stehen beim 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend (20.30 Uhr/Sky) vielleicht sogar beide in der Startelf des 1. FC Nürnberg? «Sicherlich wäre das eine Option», antwortete der Trainer des Fußball-Zweitligisten am Freitag. «Ich bin froh, auf dieser Position zwei Spieler mit dieser Qualität zu haben.» Die es dem Coach derzeit aber auch nicht leicht machen.
Was vor allem am zuletzt aufstrebenden Handwerker liegt. Hinter dem 25-Jährigen liegt eine schwere Zeit. Im Sommer 2022 hatte er sich das Kreuzband gerissen und war lange ausgefallen. Als er sich langsam wieder zurückkämpfte, strebte Brown auf seiner Position auf. Spätestens am vergangenen Spieltag zeigte Handwerker dann aber, wie wichtig er noch immer für diese Mannschaft ist. In der 64. Minute wurde er gegen den SV Wehen Wiesbaden eingewechselt. Zwölf Minuten später erzielte er per Handelfmeter den 2:1-Siegtreffer für die Franken.
«Man braucht das gar nicht zu verschweigen, dass dies nach meiner Verletzung keine einfache Zeit für mich war. Aber leider hilft es im Fußball nicht, rumzuheulen. Es ist eben im Fußball so, dass nur Elf spielen können», sagte er im Anschluss. «Das muss man, auch wenn es nicht einfach ist, auch mal herunterschlucken. Im Endeffekt zählt es, wenn du auf dem Platz bist. Und das haben alle überragend gemacht.» Vor allem er selbst.
Ex-Profi Fiél sprach am Freitag davon, dass man als Spieler auf seinen Moment warten müsse – und diesen habe Handwerker genutzt. Was das für die Partie in Kaiserslautern bedeuten würde, wollte der Trainer allerdings nicht verraten. Sollte Handwerker in der Startelf stehen, wäre das jedenfalls ein großer Vertrauensbeweis. Denn die Partie auf dem Betzenberg ist eine richtungsweisende.
Beide Teams haben zuletzt drei Pflichtspiele in Serie gewonnen. Das Stadion wird voll und die Atmosphäre hitzig sein. Eine Stimmung, die der erfahrenere Handwerker sicher eher kennt als der 20-jährige Brown. «Du kannst deinen Spielern sagen, schau dir das mal im Fernsehen an und dreh den Ton lauter. Aber das lässt sich so natürlich auch nicht 1:1 wiedergeben», sagte Fiél. «Vor diesem Publikum zu spielen in dieser Atmosphäre wird für den ein oder anderen sicher etwas sein, was er noch nicht kennt.»